Aus der Serie Baumfrevel
Erneut liefert eine Naturbeobachtung den Ausgangspunkt: die aus der Distanz betrachteten unregelmäßigen Flecken, erweisen sich bei genauerem Hinsehen als gezeichnete Blätter. Diese weisen Beschädigungen auf, wie sie üblicherweise durch Fraßspuren von Raupen entstehen. Die bereits weitergezogenen Raupen hinterlassen Löcher wie chaotische Chiffren, die wir als Schaden interpretieren, welcher die Perfektion des geäderten Pflanzenblattes verschandelt. Diesen Affront nützt Lang, um ihn buchstäblich auszuschmücken. Die Künstlerin schließt die Lücken mit der klassischen Dekorationstechnik der Holzeinlegearbeit, indem sie hauchdünne Holzfurniere ins Blatt einsetzt. Sie legt die zufällige Gestaltung der Natur als geplante Komposition aus und veredelt sie mit Intarsien.